DIE UMRAH

Das Wort Umra (auch: Umrah, Omra, Omrah) selbst bedeutet Besuch. Umra heißt: mit Ihram Tawaf (siebenfaches umrunden der Kab“a) und Sa´y (siebenmal die Strecke zwischen den Bergen Marwa und Saf“a schreiten) verrichten und danach sich die Haare schneiden lassen.

Die Umra kann nach Bedarf jederzeit im Jahr vollzogen werden, ausgeschlossen in der Hadsch-Zeit.

  • Ihraam (Absicht für die Umra nehmen)
  • Al-Tawwaf (siebenmaliges Umrunden der Kaaba
  • Sa´y (siebenmal zwischen den Bergen Marwa & Safa schreiten)

Sofern nicht alle der oben genannten Säulen vollzogen werden, ist die Umra ungültig. Die Nichterfüllung einer Säule kann durch ein Sühneopfer kompensiert werden.

Abu Huraira, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm, sagte: (Die Zeit von der “Umra bis zur nächsten “Umra ist eine Sühne für die Zeit, die zwischen den beiden liegt. Und für den angenommenen Hadsch gibt es keinen anderen Lohn als das Paradies)

Wie für alle Taten, von denen wir hoffen, daß sie von Allah angenommen werden, um uns im Jenseits zu nutzen, so gilt es auch für den Hajj und die ‚Umrah, die drei Voraussetzungen für die Annahme Allahs der guten Taten des Muslim zu erfüllen.


1-Die aufrichtige & reine Absicht (Al-Ikhlas) aussprechen. „Labaik Allahumma Umra“ oder „Labaik Umra“

„ Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als Allah zu dienen, Ihm alleine und aufrecht die Religion zu widmend“

وَمَا أُمِرُوا إِلاَّ لِيَعْبُدُوا اللَّهَ مُخلِصِينَ لَهُ الدِّين

2-Die Liebe zu Allah:
ist eine wichtige Voraussetzung zur angenommene Ibada bei Allah

3-Al Mutaaba’ah (Die Befolgung):
„Und was immer der Gesandte euch gibt, so nehmt es, und was immer er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Allah. Gewiß, Allah ist streng im Strafen.“

وَمَا آتَاكُمُ الرَّسُولُ فَخُذُوهُ وَمَا نَهَاكُمْ عَنْهُ فَانْتَهُوا ۚ وَاتَّقُوا اللَّهَ ۖ إِنَّ اللَّهَ شَدِيدُ الْعِقَابِ

Es ist Sunna, sich zu duschen (ġhusul) zu machen, die Achsel– und Schamhaare zu entfernen, Nägel zu schneiden, den Körper (nicht den Ihram) zu parfümieren (nur die Männer)


Bekleidung

Die Männer tragen 2 ungenähte Tücher: (rida’= Schultertuch und Isār = Hüfttuch)
Die Frauen tragen keine besondere Kleidung. Ebenso keine
Gesichtsbedeckung die die Augen zeigt und keine Handschuhe.
Diese Vorbereitungen trifft man im Hotel, am Flughafen, aber spätestens am Miqat (Grenze um sich in den Weihezustand zu begeben).

  • Bedecken des Kopfes (Männer)
  • Kürzen oder Entfernen von Kopf od. Körperhaaren, Finger und Fußnägel
  • Geschlechtsverkehr
  • Männer: Tragen von genähter Kleidung
  • Pflanzen bei Al-Haram verletzen oder abreißen.

Wie wird eine Umrah durchgeführt ?

1. MIQAT

Am Miqat verrichtet man die zwei Gebetseinheiten. Wenn bekannt, ist es erwünscht bei der ersten Rak“a die Sura „Kafirun“ und bei der zweiten Rak“a die Sure „Ihlas“ zu rezitieren.

Für die, die im Flugzeug den Ihram anlegen, müssen die zwei Gebetseinheiten im Sitzen gebetet werden. Danach äußert man die Absicht zur Umra:
„Allahumma labaika umra“ (Allah , hier bin ich für die Umra)

2. TALBIYA

Nachdem er das Gebet beendet hat, soll er sagen:

„Labbaika Allahumma labbaik, labbaika la scharika laka labbaik, inna l-hamda wa ni´mata laka wa l-mulk la scharika lak.“

„Hier bin ich, für ‚Umrah, hier bin ich, Oh Allah, hier bin ich. Du hast keinen Partner. Hier bin ich. Sicherlich, alles Lob, alle Huld und die Oberherrschaft ist Dein und Du hast keinen Partner.“ (Talbiyah)

Die Absicht zu äußern und Talbiya zu rufen gehören zum Pflichtteil der Umra. Die Männer sprechen die Talbiya mit einer gehobenen Stimme und die Frauen mit einer leiseren Stimme aus.

Hinweis

Die Frauen, die noch keine rituelle Reinheit haben (z.B. auf Grund von Menstruation oder Wochenbett) fassen die Absicht beim Miqat und beginnen die Talbiya zu sprechen. Jedoch dürfen sie erst nachdem sie rituell rein sind die Moschee betreten und die Umra vollziehen.

3. TAWWAF

In Mekka angekommen betritt der Pilger die heilige Moschee mit dem rechten Fuß und sagt:

a’ūḏu billāhil aẓīm, wa bi wağhihil karīm, wa sultānihil qadīm, minaššayṭānir rağīm. bismillāh waṣṣalātu wassalāmu ‘alā rasūlillāh, allāhummaftaḥlī abwāba raḥmatik.

„Ich nehme Zuflucht bei Allah, dem Allgewaltigen und zu Seinem edlen Anlitz und bei Seiner ewigen Herrschaft, vor dem verfluchten Satan. Mit all den Namen Allahs und dem Segen und das Heil auf den Gesandten Allahs. O Allah, öffne für mich die Tore Deiner Barmherzigkeit.“

Dieses Bittgebet kann man bei jeder Mosche sagen. Bei der Kaaba angekommen, hört man mit der Talbiya auf, und beginnt sie 7x zu umrunden (Tawwāf). Für den Tawwāf ist Wudu (rituelle Reinheit) erforderlich! Die Männer entblössen für denTawwāf ihre rechte Schulter. Bevor sie nach Safa gehen, werden beide Schultern wieder bedeckt. Die Umrundung beginnt jeweils beim schwarzen Stein, indem man die rechte Hand hebt und sagt:
bismillā allāhu akbar (Deutsch: Im Namen von Allah, Allah ist grösser.)

Während dem Tawwāf kann man eigene Bittgebete machen, oder Koran lesen. Vom schwarzen Stein, bis zum schwarzen Stein entspricht 1 Runde. Die Männer gehen die ersten 3 Runden schneller ; d.h sie rennen mit ganz kleinen Schritten.  Es ist Sunna, den schwarzen Stein zu küssen, sofern es die Menschenmenge zulässt.

Umar Z sagte:”Hätte ich nicht den Propheten ] gesehen, wie er den Stein küsst, ich schwöre, ich würde es nicht tun! Er ist ein Stein, der weder nützt, noch schadet.”

Bei der jemenitischen Ecke hebt man die rechte Hand und sagt: bissmillāh Allāhu akbar Im Namen Allahs, Allah ist grösser und berührt sie mit der rechten Hand, aber nur, wenn man dabei niemanden bedrängt.

Zwischen der jemenitischen Ecke und dem schwarzen Stein sagt man:

rabbanā atinā fiddunyā ḥasanat, wa fil āẖira ḥasanat, waqinā ‹aḏābannār

Unser Herr, gib uns in dieser Welt Gutes und im Jenseits Gutes und schütze uns vor der Strafe des Feuers.

Nach der 7.Umrundung ist der Tawwāf beim schwarzen Stein beendet. Die Männer bedecken wieder beide Schultern ,bevor man zum Maqam Ibrahim geht.

4. MAQAM IBRAHIM

Nach dem er die sieben Umrundungen des Tawaf durchgeführt hat, begibt er sich zur
„Maqam Ibrahim“ (der Platz von Ibrahim) und verrichtet ein Gebet.

Es ist Sunna, hinter dem Maqam 2 Raka’a zu beten. Bei grossem Gedränge, betet man irgendwo in der Nähe.
In der 1.Raka’ liesst man die al-Fātiha und al-Kāfirūn, in der 2.Raka’ al-Fātiha und al-Ichlās.

Nun geht man zum ZamzamWasser, stellt sich in Richtung Kaaba, trinkt viel ZamzamWasser und macht dabei Bittgebete.
Gegenüber des schwarzen Steines ist die “bab-safa” = Safa-Türe , die nach Safa und Marwa führt.

5. SAFA UND MARWA

Hier vollzieht man den Sa’i, in Erinnerung an die Frau des Propheten Ibrahim (r.a.) Dort ging Hağar zwischen Safa und Marwa auf der Suche nach Wasser für sich und ihr Baby Ismail k, hin und her.

In Safa sagst du 1x;
Innaṣṣafaā wal marwata min ša’āirillāh
(Safa und Marwa gehören zu den heiligen Stätten Allahs…).
(al-baqara-158)

Und dann:
abda’u bimā bada’a allāhu bih
Ich beginne, womit Allah begonnen hat.

Auf der Anhöhe von Safa stellt man sich Richtung Kaaba, hebt die Hände zum Bittgebet und sagt :

allāhu akbar ,lā ilāha illallāh, waḥdahu lā šarīka lahu, lahulmulk wa lahulḥamd, wa huwa ‘alā kulli šai’in qadīr, lā ilāha illallāh waḥdahu, anğaza wa’dahu, wa naṣara ‘bdahu, wa hazamal aḥzāba waḥdahu
Nichts gibt es, dem zu Recht gedient wird, ausser Allah in Seiner Einzigkeit, keinen Teilhaber hat Er. Sein ist die Herrschaft und Sein ist das Lob und Er ist über alles mächtig. Nichts gibt es, dem zu Recht gedient wird, ausser Allah in Seiner Einzigkeit. Er hat Sein Versprechen eingehalten, Seinem Diener den Sieg verliehen, und Er allein hat die Gruppierungen in die Flucht geschlagen.

Anschliessend macht man Dua. Das wiederholt man 3x, wie es der Prophet [saw] getan hat.
Nun beginnt der Sa’i (Gehen zwischen Safa und Marwa) im Schritttempo. 6!

Hinweis: Zwischen den grünen Lichtsäulen rennen nur die Männer! Es gibt keine besonderen Du’a im Sa’i.

Auf der Anhöhe von Marwa , ist eine Runde vollendet. Man stellt sich wieder in Richtung Kaaba und sagt das gleiche wie auf der Anhöhe von Safa. Die Entfernung zwischen Safa und Marwa beträgt 395 m. Die 7. Runde endet auf dem Berg Marwa.

6. HAARE KÜRZEN

Ausserhalb der Mosche finden sich Salon’s, wo die Männer die Haare rasieren oder kürzen können.
Die Frauen umfassen alle Haare auf einmal, oder schneiden von verschiedenen Strähnen jeweils ca.1,5 cm ab.

Das können sie auch später im Hotel machen. Mit dem Haareschneiden ist der Ihram = Weihezustand aufgehoben
und die Umra vollzogen. Alle Dinge, die während dem Ihram verboten waren, sind jetzt wieder erlaubt.

Umra auf einen Blick

  • Ihrām am Miqāt mit der Niya für Umra

  • Talbiya

  • Niya für Umra Tawāf

  • Tawāf (7 mal rundum kaba)

  • Gebet mit zwei Rak“āt am Maqām Ibrāhīm

  • Multasam – Zamzam vieles mehr

  • Niya für Umra Sa“i

  • Sa“i für Umra (Safa nach Marwah)

  • Haare rasieren oder kürzen

DIE HAJJ

Hadsch (die Wallfahrt nach Mekka) ist eine der religiösen Grundpflichten eines jeden Moslem. Nach koranischem Gebot (Koran 3/97) ist jeder volljährige Moslem verpflichtet, wenigstens einmal in seinem Leben die Wallfahrt nach Mekka zu verrichten, sofern er dazu imstande ist und die Möglichkeit hierzu hat. Mit der Wallfahrt nach Mekka wird der Moslem auf die Ursprünge des Islam verwiesen und dorthin geführt, wo die koranische Offenbarung herabgesandt worden ist. Im Jahre 632 n. Chr. pilgerte der Prophet Mohammad (s.a.s.) nach Mekka. Die Riten, die er bei dieser Wallfahrt vollzogen hat, gelten als verbindlich für die Pilger aller Zeiten.

Ziel der Wallfahrt ist in erster Linie die Kaaba, die von Abraham und seinem Sohn Ismael als Haus Gottes und der Menschen erbaut wurde (Koran 2/124 – 129). Die Wallfahrt ist nur gültig, wenn die Pilger sich den Bedingungen eines besonderen Weihezustandes (Ihram) unterwerfen und die obligatorischen Wallfahrtsrituale, die im folgenden tabellarisch aufgeführt werden, an den festgelegten Tagen des Monats Zu I-Hidscha vollziehen.

  • Bedecken des Kopfes (Männer)
  • Kürzen oder Entfernen von Kopf od. Körperhaaren, Finger und Fußnägel
  • Geschlechtsverkehr
  • Männer: Tragen von genähter Kleidung
  • Pflanzen bei Al-Haram verletzen od. abreißen.

Wie für alle Taten, von denen wir hoffen, daß sie von Allah angenommen werden, um uns im Jenseits zu nutzen, so gilt es auch für den Hajj und die ‚Umrah, die drei Voraussetzungen für die Annahme Allahs der guten Taten des Muslim zu erfüllen.


1-Die aufrichtige & reine Absicht (Al-Ikhlas) aussprechen. „Labaik Allahumma Umra“ oder „Labaik Umra“

„ Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als Allah zu dienen, Ihm alleine und aufrecht die Religion zu widmend“

وَمَا أُمِرُوا إِلاَّ لِيَعْبُدُوا اللَّهَ مُخلِصِينَ لَهُ الدِّين

2-Die Liebe zu Allah:
ist eine wichtige Voraussetzung zur angenommene Ibada bei Allah

3-Al Mutaaba’ah (Die Befolgung):
„Und was immer der Gesandte euch gibt, so nehmt es, und was immer er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Allah. Gewiß, Allah ist streng im Strafen.“

وَمَا آتَاكُمُ الرَّسُولُ فَخُذُوهُ وَمَا نَهَاكُمْ عَنْهُ فَانْتَهُوا ۚ وَاتَّقُوا اللَّهَ ۖ إِنَّ اللَّهَ شَدِيدُ الْعِقَابِ

Es ist Sunna, sich zu duschen (ġhusul) zu machen, die Achsel– und Schamhaare zu entfernen, Nägel zu schneiden, den Körper (nicht den Ihram) zu parfümieren (nur die Männer)


Bekleidung

Die Männer tragen 2 ungenähte Tücher: (rida’= Schultertuch und Isār = Hüfttuch)
Die Frauen tragen keine besondere Kleidung. Ebenso keine
Gesichtsbedeckung die die Augen zeigt und keine Handschuhe.
Diese Vorbereitungen trifft man im Hotel, am Flughafen, aber spätestens am Miqat (Grenze um sich in den Weihezustand zu begeben).

  • Bedecken des Kopfes (Männer)
  • Kürzen oder Entfernen von Kopf od. Körperhaaren, Finger und Fußnägel
  • Geschlechtsverkehr
  • Männer: Tragen von genähter Kleidung
  • Pflanzen bei Al-Haram verletzen oder abreißen.

Die vollziehbare Hajj

1. Waschung

Am Vormittag des achten Tages des Dhul-Hidschdschah nimmt der Pilgerer abermals die rituelle Waschung vor, die er bereits vor der ‚Umrah dort ausführte, wo er sich während der Pilgerreise aufhält, wenn dies für ihn komfortabel ist.

Er bekleidet sich mit dem Ihram und sagt:

„Labbaika Allahumma labbaik, labbaika la scharika laka labbaik, inna l-hamda wa ni´mata laka wa l-mulk la scharika lak.“
„Hier bin ich zur Hadsch. Hier bin ich, Oh Allah, hier bin ich. Du hast keinen Partner. Hier bin ich. Sicherlich, alles Lob, alle Gnade und Herrschaft ist Dir und Du hast keinen Partner.“

Wenn er fürchtet, dass ihn etwas vom Vollenden seiner Hadsch abhalten könnte, sollte er, während er seine Absicht fasst, sagen:

„Sollte ich durch irgend ein Hindernis aufgehalten werden, ist mein Platz dort, wo ich aufgehalten wurde.“

Wenn er allerdings nichts dergleichen zu befürchten hat, braucht er diese zusätzliche Bedingung nicht zu erfüllen.

2. Mina

Ein Pilgerer geht nach Mina. Dort betet er Dhuhr, Asr, Maghrib, Isha‘ und Fadschr, dabei kürzt er die Gebete mit vier Gebetseinheiten auf zwei Einheiten ab, jedoch ohne die Gebete miteinander zu verbinden.

3. Arafat

Wenn die Sonne aufgeht, geht er zum Berg Arafah und betet dort Dhuhr und Asr mit je 2 Gebetseinheiten nacheinander zur Zeit des Dhuhr-Gebets. Wenn möglich, bleibt er bis zum Sonnenuntergang in der Namira Moschee. Er erinnert sich Allahs und verrichtet so viele Bittgebete wie möglich, wobei er sich der Kaaba zuwendet.

Der Prophet (sallallahu aleihi we sellem) pflegte zu beten:

Es gibt keine Gottheit außer Allah allein. Er hat keinen Partner. Alle Herrschaft und alle Lobpreisungen sind Sein und Er hat die Macht über alle Dinge.

 

Wissenswertes

Sollte der Pilgerreisende ermüden, so ist es ihm erlaubt, dass er sich auf förderliche Weise mit seinen Gefährten unterhält oder nützliche Bücher liest, speziell solche, die sich mit Allahs Gunst und seinen reichen Geschenken an uns befassen. Dies wird seine Hoffnung in Allah stärken. 

Daraufhin soll er zu seinen Bittgebeten zurückkehren und sicherstellen, dass er das Ende des Tages  tief in Bittgebeten versunken verbringt, denn die besten Bittgebete sind die am Tag von Arafah.

4. Muzdalifah

Bei Sonnenuntergang geht er vom Arafah nach Muzdalifah und betet dort Maghrib, Isha und Fadschr. Sollte er müde sein oder über nur wenig Wasser verfügen, ist es ihm erlaubt, Maghrib und Isha zusammen zu fassen. Sollte er befürchten, Muzdalifah nicht bis nach Mitternacht zu erreichen, soll er beten bevor er dort ist, denn es ist nicht erlaubt, das Gebet bis nach Mitternacht zu verschieben. Er bleibt dann in Muzdalifah, verrichtet Bittgebete und erinnert sich Allahs bis kurz vor Sonnenaufgang.

Wenn er schwach ist und sich dem Gedränge während Ar-Ramy (Das Steinigen der Hügel) nicht gewachsen fühlt, ist es ihm erlaubt, am Ende der Nacht nach Mina zu gehen und dort den Jamarah zu steinigen, bevor die Menschenmassen eintreffen.

5. Mina

Kurz vor Sonnenaufgang geht der Pilger von Muzdalifah nach Mina. Beim Eintreffen tut er Folgendes:

Er wirft nacheinander sieben Kieselsteine auf Jamrat Al-Aqabah – welches die Mekka nächstgelegene Stelle ist – und sagt bei jedem Steinwurf: „Allah ist der Größte.“

Er schlachtet das Opfertier, isst etwas davon und gibt den Rest den Armen. Schlachten ist für den Mutamatti‚ und Qarin Pflicht.

Er rasiert oder schneidet sich das Haar – Rasieren wird hierbei jedoch bevorzugt. Eine Frau schneidet sich die Haare um die Länge einer Fingerspitze ab.

Diese drei Dinge sollten, wenn möglich, in der genannten Reihenfolge durchgeführt werden. Jedoch gibt es keine Beschränkungen, wenn man das eine vor dem anderen tut.

Dann ist es ihm gestattet, den Ihram abzulegen. Er kann andere Kleidung tragen und alles Erlaubte tun, was er vor dem Eintritt in den Zustand des Ihram getan hat, außer seiner  Verpflichtung im Ehebett nachzugehen.

6. Tawwaf

Er geht nach Mekka um Tawaf Al-Ifdah und Sa’i – ebenfalls für die Hadsch – durchzuführen. Es gehört zur Sunnah für ihn, sich – bevor er nach Mekka geht – zu parfümieren.

Mit Vollendung dieses Tawaf und Sa’i ist es dem Pilger gestattet, alles Erlaubte, welches er vor dem Ihram getan hat, wieder zu tun. Dies schließt auch die Pflichten im Ehebett ein.

Nachdem er Tawaf und Sa’i durchgeführt hat, geht er zurück nach Mina und verbringt die Nächte des elften und zwölften Tages dort.

Jamarah

An beiden Nachmittagen des elften und zwölften Tages steinigt er die drei Jamarah. Er beginnt hierbei mit dem ersten, welches der ist, der am weitesten von Mekka entfernt positioniert ist. Danach folgt der mittlere und zuletzt der Jamrat Al-Aqabah. Jeder von den Dreien wird mit sieben Kieselsteinen, die man nacheinander wirft, symbolisch gesteinigt. Dabei spricht man den Takbir. Jeweils nach dem ersten und mittleren Jamarah legt man eine Pause ein um Bittgebete zu sprechen, bei denen man sich der Qiblah zuwendet. Es ist an diesen beiden Tage nicht erlaubt, die Steinigung vormittags vorzunehmen. Am Besten ist es, zu den Jamarah zu Fuß zu gehen, reiten ist jedoch auch erlaubt. 

Sollte er nach der Steinigung am zwölften Tage in Eile sein, verlässt der Pilgerer Mina vor Sonnenuntergang. Wenn er aber seinen Aufenthalt verlängern möchte, was besser für ihn ist, verbringt er die Nacht des dreizehnten Tages in Mina und nimmt die Steinigung abermals auf dieselbe Weise vor, wie am  vorigen Tag.

Wenn er dazu bereit ist, wieder in seine Heimat zurückzukehren, führt er Tawaf Al-Wada‘ durch, welcher aus sieben Umrundungen der Kaba besteht. Menstruierende Frauen und Wöchnerinnen sind dazu nicht verpflichtet.